Indigenes Filmschaffen: Geschichten von Menschen, die zwischen zwei Welten navigieren müssen
Montag, 7. April 2014
Seit Ende der 1970iger Jahre emanzipiert sich weltweit eine Bewegung des unabhängigen, indigenen Films. Die Filmschaffenden sind Nachkommen von Bevölkerungsgruppen, die kolonisiert worden sind, sog. „Ureinwohner”, „Natives”, „Aboriginals”, „First People”. Ihr Ziel ist der Perspektivwechsel von „sie filmen uns” zu „wir filmen uns selbst” und der Kampf gegen hartnäckige Klischeevorstellungen vom unzivilisierten „Wilden” und „Hollywood-Indian”. Die indigenen Künstlerinnen und Künstler nutzen das Medium Film, um die Geschichten ihrer Kulturen weiter zu erzählen und lebendig zu halten. Gestärkt durch das Bekenntnis zu den eigenen Wurzeln, ihren Sprachen und Mythen brechen sie selbstbewusst mit konventionellen Erzählweisen und finden ganz neue, kreative Ausdrucksformen. Für die komplexen Probleme indigener Gesellschaften – zwischen eigener Kultur und assimilierter Dominanzkultur – finden sie in ihren Filmen eine vielschichtige Sprache, poetisch und politisch zugleich.
Die Dokumentarfilmerin Marita Loosen-Fox (“Der Preis der Freiheit“) stellt eine Reihe ausgewählter Kurzfilme von Künstlern mit indigenen Wurzeln vor: aus Sibirien (Buryat), Finnland (Samen), Kanada (Cree und Inuit), USA (Navajo), Australiens (Tiwi) und Neuseeland (Maori).