Gespräch über Jaques Derrida “Von der Gastfreundschaft”
Freitag, 20. November 2015
Während sich uns Fremdheit nähert, wachsen in uns Fragen. Dem durch Fremdes an uns Herangetragenen halten wir Staunen entgegen. Die erste Gabe des Fremden wäre Fraglichkeit. Seine Ankunft öffnet Tür und Tor. Es zieht. Verlust des Heimeligen. Das ist noch kein Empfang. Zaudern. Will ich? Kann ich? Soll ich? Und dann womöglich, ebenso erstaunlich, Verlust der Fremdheit selbst! Dachte ich nur, da sei Fremdes? Wir malten mit Flüchtlingen. Ein junger Mann hielt sein Bild hoch: ein grausliger Vogel. Sicher doch Erfahrungen von Bedrohtheit auf der langen Flucht? Nix da! Das logo von “angry birds”, einem Videospiel, das jedes smartphone beherbergen kann. Gibt es noch Fremdheit? Wer oder was gibt uns Fremdheit? Ist die Frage nach dem Fremden eigentlich ein Betteln? Wer oder was gibt uns bitte bitte Fremdheit?